Armut und Reichtum sind un-erhört!

04.11.2021

Das Ansteigen der Armut und die Konzentration von unendlichen Reichtum haben schon vor der Pandemie ein unerträgliches Ausmaß angenommen. Das ist un-erhört im doppelten Sinn. Um auf dieses Thema aufmerksam zu machen hat die Betriebsseelsorge Linz Mitte einen Frauenkreuzweg gestaltet.

Armut und Reichtum sind un-erhört!

Ein Kreuzweg zur heutigen Zeit.

Das Ansteigen der Armut und die Konzentration von unendlichen Reichtum haben schon vor der Pandemie ein unerträgliches Ausmaß angenommen. Das ist un-erhört im doppelten Sinn. Die geringeren Einkommen der untersten 30% der Bevölkerung haben in den letzten 25 Jahren Reallohnverluste hinnehmen müssen. Während der Pandemie sind der Großteil der prekären Arbeitsplätze als erstes wegrationalisiert worden. Dazu kommt, dass der Wohnraum in den letzten 5 Jahren zwischen 20% bis 30% teurer wurde. Alles was lebensnotwendig an Beziehungs- und sogenannter „care“ Arbeit dazukommt, führt direkt in die Armut.

 

Frauen als Hauptbetroffene

Unter den Betroffenen sind vorwiegend Frauen: Frauen mit Kinderbetreuungspflichten, der sogenannte Babyknick, aber auch die Altersarmut. Der zurzeit greifende Pensionsreform Kürzungs-Beschluss der Schwarzblauen Bundesregierung aus dem Jahr 2003 bewirkt folgendes: Fast keine Frau schafft 40 Jahre Vollzeit-Lohn-Arbeitsbiographie und landet daher direkt in der Altersarmut.

Die Folge: Mitten in Österreich gibt es einen Anstieg von extremer Armut, besonders bei Frauen.

Wir leben in einer Welt des Wegschauens, der alternativen Wahrheiten, der Fake News. Das passiert auch den von Armut betroffenen Menschen. Eine perfide Armen-Bekämpfungspolitik hat sich durchgesetzt. Du bist nicht reich oder wohlhabend – dann bist du selber schuld! Wer wirklich will, findet Arbeit! Ja, und meist weiß „man“ auch über die armutsbetroffenen Menschen noch eine Verhaltensart die sie eben ändern müssten. Damit sind wir raus. Keine Verantwortung – schließlich müssen wir ja auch schauen, wo wir bleiben.
Wir sind ja auch unter Druck. Wir haben es ja auch nicht leicht. 

Statt Armut zu bekämpfen, bekämpfen wir arme Menschen und somit fast ausschließlich Frauen.

 

Kontakt:

Für nähere Informationen und Gestaltung des Kreuzweges wenden sie sich bitte an die Betriebsseelsorge Linz Mitte. Betriebsseelsorger Hubert Gratzer oder Betriebsseelsorgerin Martha Stollmayer, beide Kapuzinerstraße 49 4020 Linz. hubert.gratzerdioezese-linz.at, martha.stollmayer@dioezese-linz.at.